Unsere landesweite Umfrage zum Thema Waldbesitz wurde Ende April offiziell geschlossen. Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr zum Inhalt der Umfrage, wie wir so viele Waldbesitzende erreichen konnten und warum wir schon jetzt mit Vorfreude auf die Auswertung der Umfragergebnisse schauen!
Worum ging es bei der Umfrage und warum ist sie wichtig?
Die Umfrage stellt die erste Phase des DIANA-Teilprojekts der Universität Freiburg da und hat zum Ziel, die waldbezogenen Motivationen, Interessen und Bedürfnisse von aktuellen sowie zukünftigen Waldbesitzenden, sowie von Personen mit Waldbesitzenden in deren direkten Umfeld zu erforschen.
Dies ist relevant, da die Gruppe der Waldbesitzenden und deren waldbezogenen Ziele zunehmend divers sind – dies geht aus zahlreichen Forschungsprojekten zu Privatwaldbesitz hervor (siehe z.B. Stockmann 2023). Gleichzeitig werden die gesellschaftlichen Ansprüche an den Wald aber auch die klimabedingten Herausforderungen immer größer. Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, die Interessen und Bedürfnisse der Waldbesitzenden zunächst zu erforschen, damit diese besser von Akteuren der Forstpolitik und forstlichen Kooperationen berücksichtigt werden können, um letztlich zu einem nachhaltigen Privatwaldmanagement beizutragen.
Bei unserer Umfrage standen insbesondere jene Waldbesitzende im Fokus, die nicht forstlich vernetzt sind. Warum? Forschung zum Thema Privatwald erreicht oft forstlich vernetzte Waldbesitzende, da diese über die entsprechenden Zusammenschlüsse (Forstbetriebsgemeinschaften, Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse, Forstwirtschaftliche Vereinigungen etc.) kontaktiert werden können. Da aber nur ein geringer Teil der Waldbesitzenden forstlich vernetzt ist und es keine allgemeine, zentrale Erfassung von Waldbesitzenden gibt, ist es herausfordernd, die Gruppe der forstlich nicht vernetzten Waldbesitzenden zu erreichen. Dies führt dazu, dass deren Interessen, Bedürfnisse etc. bisher wenig erforscht werden konnten.
Mit unserer Umfrage wollen wir dies ändern. Deswegen wurde unsere Umfrage nicht nur im Rahmen von forstlichen Zusammenschlüssen und der forstlichen Verwaltung verbreitet, sondern auch mit der Hilfe von nicht-forstlichen Zusammenschlüssen (z.B. Kirchengemeinden, Musik- und Sportvereine, politische Parteien etc.).
Wie wir bei der Recherche nach zivilgesellschaftlichen Zusammenschlüssen konkret vorgegangen sind
In den 35 Landkreisen und 9 Stadtkreisen Baden-Württembergs wurde nach möglichst diversen, nicht-forstlichen Zusammenschlüssen recherchiert: so wurden Kontaktdaten von Gemeinden, Orts- und Bürgervereinen, Musik- und Sportvereinen als auch Kirchengemeinden, Fördervereinen, politischen Parteien und vielen weiteren gesammelt. Hierbei wurden vor allem online-geführte Vereinsregister genutzt. Auch wurde nach größeren Dachverbänden in Baden-Württemberg gesucht, da diese unsere Umfrage an deren Ortsgruppen in ganz Baden-Württemberg weiterleiten könnten.
Auf diese Weise wurden insgesamt 2038 E-Mail-Adressen von nicht-forstlichen Zusammenschlüssen gesammelt.
Dann ging unsere Umfrage raus ins Ländle!
Die Online-Umfrage wurde am 03. März gestartet und war für acht Wochen geöffnet. In diesem Zeitraum haben wir die Umfrage an die gesammelten Kontakte geschickt, mit der Bitte, sie innerhalb der Zusammenschlüsse und ihren persönlichen Netzwerken zu verbreiten.
Zusätzlich wurde die Umfrage in diesem Zeitraum über die Forstkammer sowie das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz geschickt, die diese ebenfalls verbreiteten, u. a. an die Unteren Forstbehörden.
Und was kam dabei raus?
Insgesamt haben 594 Personen an unserer Umfrage teilgenommen. Ein erster Blick auf die Antworten zeigt, dass unser Ziel, Waldbesitzende über möglichst unterschiedliche Kommunikationswege zu erreichen, erfolgreich war. Die Umfrage wurde über Messenger, Homepages von Landratsämtern, Social Media Accounts, Amtsblätter, Förster*innen, Familienangehörige, NGOs, Newsletter und viele weitere Wege an Menschen herangetragen.
Ein großes Dankeschön geht hier an alle raus, die uns auf diese Weise bei der Verbreitung unserer Umfrage unterstützt haben!
Wie es jetzt weiter geht: Auswertung!
In den kommenden Wochen werden wir die gesammelten Daten auswerten. Auf detaillierte Ergebnisse darf sich also gefreut werden! Abschließend wollen wir Ihnen jedoch schon jetzt einen kleinen Einblick in die Ergebnisse geben und Ihnen ein paar Waldwünsche der Umfrageteilnehmenden mit auf den Weg geben:
Mit Vorfreude schauen wir auf die weitere Nutzung dieser Daten für die Gestaltung der Szenarioworkshops, die wir gegen Ende des Jahres umsetzen wollen.
Worum es bei diesen Workshops gehen soll? Wir wollen zusammen mit aktuellen und zukünftigen Waldbesitzenden in die Zukunft schauen und mit ihnen mögliche Strategien erarbeiten, die Waldbesitzenden langfristig mehr Handlungsfähigkeit geben können. Lesen Sie hier mehr über die Workshops!
In den nächsten Wochen berichten wir Ihnen von den ersten Erkenntnissen aus der Umfrage und halten Sie bezüglich der kommenden Szenarioworkshops auf dem Laufenden!
Foto von Shane Rounce










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